Julian
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Da ich jetzt 19 Wochen mich in der Psychiatrie aufgehalten habe schreibe ich nun Mal meine Erfahrungen zusammen:
[Bewertung mit BG]
(BG wurde mit eingeschaltet und wurde von ihr übernommen)
Pflegepersonal ist zwar nett und freundlich
Jedoch lassen sie einen keine Ruhe...
Wenn du wieder deine downphase hast nerven sie dich solange bis du aus den Bett gehst (auch wenn es dir nicht einmal hilft)
Ständig soll man auf das Ergometer... Als wäre es der Magische Jungbrunnen...
Aber Erschreckend!! Ist die eigene Unerfahrenheit mit den Medikamenten. Sprich das PP wundert sich dass man antriebslos ist und zunimmt und müde ist OBWOHL DAS ALLES DURCH DAS ANTIDEPRESSIVA KOMMMT. (Habe über 10 Kg durch den Antidepressiva zugenommen seit ich hier bin)
Ebenso ist etwas passiert was nie hätte passieren dürfen.
Da ich mit Nachname Wirth heiße und ein anderer Patient auch Wirth heißt wurde mir schonmal der gelbe Punkt gegeben sprich ich durfte nicht alleine selbst raus und mir wurde ein falsches Medikament gegeben.
Schon erschreckend wenn es z.b vor einer OP wäre mit Markumar (Blutverdünner)
Woche 16: bin erkältet und esse nichts und schlafe viel: Kommentar der mich von der Pflege zur Weißglut gebracht hat:
,,sie sind ja nicht tot krank sie müssen ja nur etwas dafür tun"
Selbst mein Zimmerkollege der nicht in der Pflege arbeitet weiß dass man bei Erkältungen vermehrt schläft und sich auskuriert... Ohne Worte und das von Pflegepersonal.
Auffülpersonal(wechselt frühs die Plastikflaschen aus) gibt es eine Dame die immer beim Frühstücken kommt, sie ist sehr nett freundlich und humorvoll.
Dann gibt es jedoch eine Frau die meint um 6:30 reinzukommen, alle Lichter anzuschalten und sich wundert wieso wir Patienten pampig sind.
Ärzte..... Ja, die Ärztin auf der Station 3 Ost ist sehr speziell. Man wird schwierig warm mit ihr..sie ist zwar an sich nett aber ebenso Kalt/Emphatielos meiner Ansicht nach. (Als eine Patientin entlassen wurde, hat die Ärztin ihr die Rezepte in die Hand gedrückt und ist mit ihrem Computertisch schnell weggefahren, sodass die Patientin der Ärztin hinterherrennen musste weil sie noch Fragen hatte... [Sowas finde ich schon hart])
Der neue Stationsarzt ist sehr nett und freundlich.
Oberarzt ist auch schwierig. Ein eher Arroganter Typ der nur seine eigenen Meinungen zulässt (An den ersten Wochen wo ich hier war sind täglich Patienten gegangen (haben sich selbst entlassen weil sie sich sowas nicht antun wollten.
Psychologen rotieren immer wieder von Station zu Station.
Der jetztige Psychologe ist sehr freundlich ruhig und nett und lässt sich sehr sehr sehr viel Zeit mit den Patienten.
Jedoch ist es traurig dass man nicht wirklich sagen kann wie es einem wirklich geht(wenn die Selbstmordgedanken steigen etc..)
Wenn man es erwähnt kriegt man direkt den grünen Punkt abgenommen ( grüner Punkt = man darf selbstständig raus/ gelber Punkt nur mit Angehörigen/ roter Punkt man darf nicht raus) sprich man sagt immer man hat keine Selbstmordgedanken damit man am Wochenende nach Hause kann und nicht den ganzen Tag entweder im Zimmer liegt oder auf die geschlossene kommt.(hatte einmal gesagt wie es mir wirklich geht und nie wieder. Hatte 3 Wochen den grünen Punkt abgenommen bekommen+ Tavor angesetzt und es wurde überlegt ob ich auf die geschlossene geschickt werde.)
Mit der medikamentösen Einstellung bin ich auch unzufrieden, da ich über 12x bei den Arztvisiten gesagt hab dass mir die Tabletten nichts bringen, mir der Antrieb fehlt etc.. hat sich an den Medikamenten in 12 Wochen etwas geändert?Natürlich nicht. Ich Frage auch gar nicht mehr nach.
Bei den Therapien mangelt es jedoch an allen. Wenn man nach paar Wochen die Patienten Gruppentherapien beendet hat (wo man sich anhört zwecks Interpersonelle Therapie, Schlaf/Schmerz/Ernährung..etc) die jeweils 3 Sitzungen haben, hat man am Ende einen Therapieplan der frühs eine Therapie hat und Nachmittag. Sprich z.B. Frühsport 8:45, Aktivierungsgruppe 14:45. Wo man sich denkt soll ich überhaupt aufstehen oder Schlaf ich einfach weiter...
(Samstag Sonntag sind keine Therapien)
Etc....